Kuriositäten in der Bibel

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Aus der Kuriositätenkiste

 

Überraschungen in der Bibel 

Ich kann mir nicht helfen – es macht einfach Spaß, in der Bibel zu lesen.
 Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist die Tatsache, daß die Bibel immer wieder für eine Überraschung gut ist. Ganz unerwartet stößt man auf Begebenheiten, die eine gewisse Komik in sich bergen. Und unversehens passiert es, daß wir nicht nur über die Menschen von damals schmunzeln, sondern auch über uns selber.

Ein schöner Mann
Absalom war einer der Söhne von König David, der vor etwa 3000 Jahren lebte. Zu seiner Zeit war er im ganzen Land als Inbegriff eines schönen Mannes bekannt. Ein entscheidendes Element seiner Schönheit war seine Haarpracht – und weil sein Haar so prächtig wuchs, mußte er es von Zeit zu Zeit abschneiden lassen. Die abgeschnittenen Haare wogen dann ca. zweieinhalb Kilo!
 Ein Vergleich mit der heutigen Frisurmode ist hier besonders reizvoll. Nur schade, daß Absalom ein turbulentes Leben führte und früh starb. So nutzte ihm seine ganze Schönheit nichts.
(Nachzulesen in 2.Samuel, Kapitel 14 ff.)

Mode in der Wüste
Eine Sternstunde in der Geschichte Israels war der große Trek des Volkes aus der ägyptischen Gefangenschaft in das Land Kanaan (heute Israel) unter Mose vor etwa 3.250 Jahren. Für eine ganze Generation wurde der Trek zum Lebensstil, weil die »Reise« 40 Jahre dauerte. Und in dieser Zeit war es ein Zeichen von Gottes Güte, daß ihre Kleider nicht in Lumpen fielen und ihre Schuhe nicht zerrissen.
 Ob dieser »Wüsten-Look« wohl bei der nächsten Frühjahrskollektion der bekannten Modehäuser Berücksichtigung findet?
(Deuteronomium/5.Mose, Kapitel 29)

Die Geduldsprobe
Es waren harte Zeiten für die Christen. Auch Petrus hatte man geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Seine Freunde saßen zusammen und hatten nur ein Thema. Wie geht es ihm wohl im Gefängnis? Sie beteten, daß er freikommen sollte.
 Da klopft es mitten in der Nacht an die Tür. Rhode, die Dienerin, geht hin und schaut durch das Guckloch – und da steht Petrus. Sie jubelt, rennt zu den anderen und erzählt aufgeregt, wer da draußen steht. Und alle sagen »Du spinnst!«. Und Petrus steht weiter vor der Tür und klopft an – sie hat nämlich vergessen, die Tür aufzumachen!
 Es lohnt sich übrigens, nachzulesen, wieso Petrus nicht mehr im Gefängnis war, sondern bei Nacht und Nebel auf offener Straße.
(Apostelgeschichte Kapitel 12)

Ein lustiger Typ 
Jesus war eine schillernde Persönlichkeit, der die Menschen seiner Zeit faszinierte. Die Zuversicht und Dynamik seiner öffentlichen Vorträge und die aufregenden Dinge, die durch ihn geschahen, machten ihn zu einer großen Attraktion. 
 Und immer wieder hatten die Menschen etwas zu lachen, wenn er sprach. Als er zum Beisipiel verdeutlichen wollte, warum reiche Menschen es schwer haben, sich ihm anzuschließen und nach seiner Botschaft zu leben, nahm er ein Tier als Beispiel – das Kamel. Er sagte, für einen reichen Menschen sei es schwerer, in Gottes Reich einzutreten, als für ein Kamel, durch ein »Nadelöhr« zu kommen. Möglicherweise war das Nadelöhr ein kleiner Fußgängerdurchgang neben dem Haupttor am Stadteingang. Aber ob der Vergleich sich auf ein kleines Loch in der Stadtmauer oder auf das Loch in einer Nadel bezog, Jesus hatte die Lacher auf seiner Seite. 
(Matthäus, Kapitel 19, Verse 18-26)
 Auch bei seiner Kritik an die Heuchelei der religiösen Führern seiner Zeit drückte er sich recht bildhaft aus. Er sagte, sie würden ihr Trinkwasser sorgfältig filtern, aber anschließend ganze Kamele verschlucken (Matthäus 23:23-24). Er bezeichnete sie als blinde Blindenführer. Er sagte, sie würden Splitter aus den Augen anderer ziehen wollen, ohne den Balken im eigenen Auge zu merken (Lukas 6:37-42). 
 Einmal meinten seine Feinde, die perfekte Fangfrage gefunden zu haben: ob es richtig sei, Steuern an die römische Besatzungsmacht zu zahlen. Entweder mußte er offen zur Steuerverweigerung aufrufen, dann könnten sie ihn als Aufwiegler denunzieren. Oder er müßte Partei für die verhaßten Römer ergreifen und seine begeisterten Anhänger damit verprellen. Aber auch hier bewies er seine Pfiffigkeit – seine Verfolger waren sprachlos und zogen von dannen.
(Was er sagte, ist in Lukas 20:20-26 nachzulesen.)
 Immer wieder stoßen wir auf Aussagen von Jesus, die einen wichtigen Inhalt durch überraschende Bilder oder Gesten untermalen.
 Warum fragte er zum Beispiel, ob Väter ihren Kindern Schlangen geben? (Lukas 11:9-13)
 Warum sagte er, daß Steine unter gewissen Umständen ein Geschrei anfangen würden? (Lukas 19:39-40)
 Wie beschämte er die religiösen Führer mit einer einzigen Frage? Er war so siegessicher, daß er in der spannenden Stille, die sich ergab, einfach im Sand am Boden kritzelte. (Johannes 8:1-11)
 Die Fülle der Überraschungen, die Jesus seinen Zeitgenossen bereitete, ist so groß, daß es unmöglich ist, sie alle in Kurzform zu schildern. Es hilft nichts, Sie müssen schon selbst nach weiteren Beispielen suchen. Und wenn Sie die biographischen Bücher immer und immer wieder durchlesen – jedesmal werden Sie neue Überraschungen finden.